Kontinuierliche Überwachung sorgt bei der Oettinger Brauerei für die Einhaltung von Vorschriften

Das Management und die Kontrolle des bei der Bierproduktion und -abfüllung entstehenden Abwassers ist ein zentraler Bestandteil des Produktionsprozesses. Bevor das Abwasser in den Fluss eingeleitet wird, wird es in einer eigens dafür errichteten Anlage vor Ort behandelt. Die Oettinger Brauerei suchte nach Systemen und Lösungen, um sicherzustellen, dass die Abwasserqualität den behördlichen Standards entspricht, die eine direkte Einleitung des behandelten Abwassers in den Fluss erlauben.

Steigende Nachfrage

Im Laufe der Jahre hat die steigende Nachfrage zu einer höheren Produktion vor Ort geführt, was wiederum die Abwassermenge ansteigen ließ. Allein zwischen 1992 und 2009 stieg die zu behandelnde Abwassermenge erheblich von 1.200 m3/D auf 2.700 m3/D. In diesem Zeitraum wurden auch die gesetzlichen Anforderungen an den chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) – ein Nebenprodukt der Bierherstellung – im eingeleiteten Abwasser von 120 mg/l auf 60 mg/l gesenkt. Um eine Kontaminierung natürlicher Wasserwege zu vermeiden und Geldbußen und Strafen abzuwenden, musste das von der Brauerei eingeleitete Abwasser diese neuen Standards erfüllen.

Daher installierte die Oettinger Brauerei eine werkseigene Abwasserbehandlungsanlage und richtete zusätzliche Überwachungssysteme zur Messung des CSB-Gehalts im Abwasserstrom ein.

Ursprünglich verließ sich die Brauerei dabei auf täglich manuell entnommene Proben, um die CSB-Werte in ihrem Abwasser zu überwachen. Da die Proben zur Überprüfung an ein externes Labor geschickt werden mussten, lagen die Testergebnisse jedoch nicht in Echtzeit vor. Das bedeutete, dass CSB-Spitzenwerte während der Wartezeit auf die Laborergebnisse unentdeckt bleiben konnten, was weiterhin zu Kontaminationsereignissen und Bußgeldern hätte führen können.

Lösung für die Echtzeitüberwachung

Auf der Suche nach einem genaueren und zuverlässigeren System wandte sich die Brauerei an Badger Meter. Mit der Empfehlung, eine spectro::lyser Industrial ATEX -Spektrometersonde und ein con::cube V3 IoT-Terminal zu installieren, konnte Badger Meter dem Kunden eine zukunftsweisende Lösung für die CSB-Erkennung bei der Wasseraufbereitung aufzeigen.

Der spectro::lyser analysiert die Wasserqualität mithilfe fortschrittlicher Spektrometrietechnologie in Echtzeit und ermöglicht so die präzise Messung wichtiger Parameter in Abwasseranwendungen. Aufgrund seiner Energieeffizienz und seines geringen Energieverbrauchs bietet er eine nachhaltige Lösung, die langfristige Stabilität und einen wartungsfreien Betrieb gewährleistet. Ein automatisches Sensorreinigungssystem sorgt für eine gleichbleibende Leistung und genaue Messwerte, wodurch manuelle Probenahmen und Einzelmessungen vollständig überflüssig werden.

In Kombination mit dem con::cube-Terminal, das die Möglichkeit bietet, die Frequenz der Sensorreinigung, Kalibrierung und Systemprüfungen zu kontrollieren, verfügt die Brauerei nun über eine leistungsstarke Lösung für das Abwassermanagement vor Ort. Über dieses Terminal stehen Daten in Echtzeit zur Verfügung, was eine proaktive Überwachung und Kontrolle der CSB-Werte ermöglicht.

Die Mitarbeiter können die erforderlichen Werte voreinstellen und erhalten sofort eine Benachrichtigung, wenn die Messwerte außerhalb dieser Grenzwerte liegen. Diese Lösung bietet nun ein Frühwarnsystem, das ein sofortiges Eingreifen ermöglicht.

Ergebnisse und Auswirkungen

Mithilfe der Badger Meter-Lösung konnte die Oettinger Brauerei ihre Effizienz weiter steigern, da weniger Zeit für manuelle Probenahmen aufgewendet werden muss und keine kostspieligen Labortests mehr erforderlich sind. Die Echtzeitüberwachung des CSB hat die Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei der Abwasseraufbereitung erheblich verbessert, die Einhaltung der gesetzlichen Einleitungsgrenzwerte sichergestellt und das Risiko von Kontaminationsereignissen verringert, wodurch die natürlichen Wasserwege und Flüsse in der Umgebung geschützt werden.