Belgischer Versorger überwacht Trinkwasserqualität im eigenen Netz

Heute versorgt Farys über 1 Million Einwohner in 52 Gemeinden mit sauberem Trinkwasser und überwacht die Abwasserinfrastruktur und die Wassersicherheit. Das Wasser wird im Herzen Belgiens gewonnen und dann über ein 11.166 km langes Netz aus großen Niederdruckleitungen an die Küste transportiert.

Um die hohe Wasserqualität weiterhin zu gewährleisten, wollte Farys 2017 Online-Wasserqualitätssensoren zur Überwachung des Verteilungsnetzes installieren. Dafür wurden Sensoren benötigt, die über die gesetzlichen Standardanforderungen hinaus ein breites Spektrum an Qualitätsparametern messen konnten und an Stellen eingesetzt werden konnten, an denen herkömmliche Lösungen nicht praktikabel waren.

Dynamische, netzwerkinterne Überwachung der Wasserqualität

Elscolab ist seit über 20 Jahren Vertriebspartner von Badger Meter in Belgien und beriet Farys in dieser Angelegenheit. Gemeinsam kam man zu dem Schluss, dass sich die BlueEdge™-Lösung von Badger Meter für dieses Projekt optimal eignete. Ausschlaggebend dafür war ihre Fähigkeit, bei minimalem Wartungsaufwand mehrere Parameter gleichzeitig zu messen. Das finale Setup bestand aus acht micro::stations und einer pipe::scan station. Diese Lösung wurde entwickelt, um die wichtigsten Parameter der Trinkwasserqualität zu messen und transparent zu machen, darunter Temperatur, Trübung, TOC, DOC, UV254, freies Chlor und Leitfähigkeit in einer Wasserquelle.

Der pipe::scan ist für die Installation in Rohren konzipiert, während die micro::station neben herkömmlichen Leitungen für die Entnahme von Proben installiert werden kann. Die Kompatibilität von pipe::scan mit mehreren Sonden macht das Modul zu einer vielseitigen Alternative zur micro::station für den Einsatz in Rohren.

Früherkennung von Ereignissen

Einer der Hauptvorteile dieser Produkte ist das Event Detection System (EDS) ana::tool, das Wasserqualitätsdaten analysiert, um im Laufe der Zeit dynamische Veränderungen zu erkennen. Wird eine Anomalie festgestellt, löst ana::tool einen Alarm im SCADA-System aus.

Bei einer anormalen Veränderung sendet ana::tool eine Meldung, um die Verantwortlichen zu warnen.

Zum Beispiel wurde während Wartungsarbeiten ein Reservoir mit Wasser aus einer alternativen Produktionsanlage mit höherer Leitfähigkeit (ca. 850 Mikrosiemens pro cm) im Vergleich zu den üblichen 450–500 Mikrosiemens pro cm aufgefüllt. Diese Umstellung, die am 21. Dezember um 1 Uhr morgens erfolgte, spiegelte sich deutlich in den vom condu::lyser erfassten Leitfähigkeitsdaten wider. Die Software ana::tool erkannte die Veränderung und löste 3 Stunden und 30 Minuten nach dem Wechsel einen Musteralarm aus. Der in das SCADA-System integrierte Alarm informierte die Ingenieure über die Veränderung der Wasserqualität.

Fazit

Während dieses Zeitraums zeigten die Wasserqualitätsdaten, dass die Wasserversorgung durchweg den flämischen und europäischen Trinkwasserstandards entsprach.

Zusätzlich optimieren die gleichzeitig durchgeführten Online-Messungen von UV254, TOC, DOC und freiem Chlor die Chlordosierung und reduzieren die Bildung von Desinfektionsnebenprodukten. In Kombination mit der mikrobiologischen Online-Überwachung von Farys liefern diese Echtzeitdaten wertvolle Erkenntnisse über die Entwicklung der Trinkwasserqualität während der Verteilung.