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Oktober 31, 2024

Wasserverschwendung stoppen: Effiziente Strategien zur Leckortung aus Expertensicht

Durch eine zeitnahe Leckortung lassen sich Wasserverluste vermeiden, die Betriebskosten reduzieren und der Kundenservice verbessern. Ein früherer Betriebsleiter eines Wasserversorgers spricht über seine Praxiserfahrungen.
Water pipe leak evident on on green grassy ground
Die Überwachung des Verteilungsnetzes liefert Wasserversorgern die nötigen Informationen, um ihre Anlagen zu verwalten und ihre Investitionen zu schützen. Durch eine proaktive Leckortung können sie potenziell katastrophalen Wartungsproblemen zuvorkommen und dabei gleichzeitig kostbares Wasser sparen.

Laut der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde (EPA) gehen in Wassersystemen durchschnittlich 14 % des aufbereiteten Wassers durch Lecks verloren, in einigen Systemen sogar bis zu 60 %. Lecks können jederzeit und überall auftreten, an Rohrverbindungen und Armaturen oder im schlimmsten Fall durch Rohrbrüche. Unabhängig von der Ursache führen Lecks im Wasserverteilungsnetz zu unerwünschten Ergebnissen, wie Einnahmeverlusten, erhöhtem Arbeitsaufwand, Versorgungsunterbrechungen und Wasserverschwendung.

Die Leckortung spielt eine wichtige Rolle bei der Minimierung von Wasserverlusten und der Gewährleistung der Betriebssicherheit von Verteilungsnetzen. Während Routineinspektionen nur eine Momentaufnahme des Leitungszustands bieten, liefern hochauflösende und hochfrequente Daten, die in regelmäßigen Abständen erfasst werden, ein akkurateres Bild des Leitungszustands. Dieser Ansatz unterstützt die präventive Instandhaltung und hilft Kunden, die Lebensdauer ihrer Anlagen zu verlängern, da sie so potenzielle Probleme erkennen, bevor diese kritische Ausmaße annehmen.

Interview mit einem Experten für intelligente Wasserlösungen

Sean Lacaille ist als Lösungsarchitekt bei Badger Meter tätig. Zuvor arbeitete er 14 Jahre lang im Versorgungssektor in Florida. Während dieser Zeit hatte er verschiedene Positionen inne, unter anderem als Betriebsleiter, sowohl im Bereich der Trinkwasseraufbereitung als auch in der Abwasserbehandlung. Hier teilt er seine Ansichten zum Thema Leckortung und erklärt, wie Lösungen für die proaktive Leitungsüberwachung vorhandene und neu auftretende Lecks präzise erkennen und orten und den Versorger nahezu in Echtzeit benachrichtigen können.

Wie war die Leckortung in Ihrer Zeit als Betriebsleiter eines Versorgers in die Struktur des Betriebs eingebunden?

Für die Leckortung war bei uns das Serviceteam zuständig. Rief ein Kunde an, um ein Leck zu melden, schickten wir ein Team los, um das Leck zu bestätigen und es gegebenenfalls zu schließen. Leckortungsprogramme oder andere hochentwickelte Hilfsmittel, wie sie heute verfügbar sind, hatten wir damals leider noch nicht. Zudem sind viele Lecks nicht mit bloßem Auge sichtbar oder treten unterirdisch auf. Das heißt, in vielen Fällen konnten die Kunden uns lediglich darüber informieren, dass ein Leck vorhanden war, aber nicht wo.

Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, dass Wasserversorger über ein effizientes und strategisches Leckortungsprogramm verfügen?

Das wahrscheinlich wichtigste Argument für ein Leckortungsprogramm ist die Reduzierung von Wasserverlusten (oder Non-Revenue-Wasser). Ein weiterer Aspekt ist natürlich die Wassereinsparung. Wasser ist eine lebenswichtige Ressource, aber nur ein kleiner Teil der weltweiten Bestände steht für den Verbrauch zur Verfügung. Daher ist es wichtig, Wasserverschwendung zu reduzieren.

Das Orten und Beseitigen von Lecks in Ihrem Netzwerk kann erheblich zur Senkung von Kosten für Arbeitskräfte, Chemikalien und Strom beitragen. Da sich Lecks in der Regel mit der Zeit verschlimmern, kann eine frühzeitige Behebung helfen, die Reparaturkosten zu senken.

Ein Leckortungsprogramm kann auch in Bezug auf die Wartung von Vorteil sein. Neben Leckinformationen können manche Sensoren auch Druck- und Transientendaten erfassen. Diese zusätzlichen Daten lassen sich wiederum für die Durchführung präventiver Wartungsmaßnahmen nutzen, um Rohrbrüche zu reduzieren. Wenn Sie beispielsweise Transientendaten verfolgen, können Sie diese zur Optimierung Ihres Systems nutzen und auf Probleme an einer Pumpstation oder ein defektes Ventil reagieren. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, die Belastung von Rohren mit erhöhter Ausfallwahrscheinlichkeit zu reduzieren.

Und nicht zuletzt wäre da noch der verbesserte Kundenservice. Wenn Wasser über einen längeren Zeitraum die Straße herunterfließt, hinterlässt das beim Kunden keinen guten Eindruck. Schließlich wirkt das so, als würde sich der Versorger nicht um das Problem kümmern oder als wäre es ihm egal.

Ich empfehle jedem Versorger, unabhängig von seiner Situation, zumindest ein Leckortungsprogramm zu installieren. Man sollte nicht einfach die Hände in den Schoß legen und darauf vertrauen, dass keine Lecks vorhanden sind. In jedem Verteilungsnetz existieren mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht sichtbare Lecks. Und auch wenn es nicht Ihre höchste Priorität ist, sollten Sie ein Leckortungsprogramm einführen und nach diesen verborgenen Lecks suchen. Die Reduzierung von Wasserverlusten bietet jedem Versorger klaren Mehrwert.

Welche Vorteile bietet die akustische Leckortungstechnologie?

Zunächst sollte man dabei beachten, dass nicht alle akustischen Technologien gleich aufgebaut sind. Wenn ich ein Gerät auswählen müsste, wäre es eines, mit dem man die Wassersäule abhören kann – und zwar mit einer höheren Auflösung. Diese Daten können verwendet werden, um Lecks mithilfe von Laufzeitinformationen zu lokalisieren. Wenn Sie zwei Sensoren haben, wird der Schall gleichzeitig zu jedem Sensor übertragen. Werden diese Signale korreliert, lässt sich die jeweilige Fließdauer bestimmen, was bei der Lokalisierung des Lecks hilft. Dies ist eine wichtige Funktion, über die jeder gute akustische Sensor verfügen sollte.

Ebenso wichtig ist die Möglichkeit einer kontinuierlichen Überwachung. Einige Sensoren können nur messen, während der Techniker vor Ort ist und zuhört, und dann nimmt er das Gerät wieder mit. Die Möglichkeit, einen Sensor fest vor Ort zu installieren, ist ein sehr wichtiges Auswahlkriterium. Wenn Sie beispielsweise ein kritisches Objekt wie eine große Wasserleitung kontinuierlich überwachen können, lassen sich Probleme quasi in Echtzeit erkennen, und das ist ein Riesen-Plus für Ihre operativen Abläufe. Wenn Sie den Sensor jedoch nach der Messung wieder deinstallieren müssen, verschwindet dieser Ort aus Ihrem Blickfeld und Sie haben keine Ahnung, was dort vor sich geht.

Wo im Verteilungssystem empfehlen Sie die Installation von akustischer Leckortungstechnologie?

Ich empfehle, vorhandene Anlagen wie Hydranten, Entlüftungsventile (ARV) und Druckminderungsventile (PRV) zu nutzen. Andere Installationsorte können große Zählerbaugruppen und Pumpstationen zur Drucksteigerung sein. Bei Bedarf können Sie einen neuen Ablauf installieren. Dies kann für kritische Stellen im Verteilungsnetz von Vorteil sein, z. B. auf beiden Seiten einer Flussüberquerung.

Warum sind hochauflösende Daten so wichtig?

Stellen Sie sich vor, Sie betrachten zwei Bilder. Es handelt sich um dasselbe Bild, aber eines ist verpixelt. Sie können zwar grundlegende Informationen erkennen, aber nicht ganz klar. Das andere Bild ist ein hochauflösendes, gestochen scharfes 4K- oder 8K-Foto. Darauf können Sie jedes Detail erkennen und so natürlich auch mehr Informationen sammeln, statt lediglich Vermutungen anzustellen.

Das Gleiche gilt für hochauflösende Daten. Sie erhalten eine detailliertere Informationsebene, die ein typisches Druckmessgerät aufgrund der Geschwindigkeit, mit der ein Ereignis im System auftreten kann, völlig übersehen würde. Das ist wichtig, weil Versorger diese Daten nun nutzen können, um Ressourcen bestimmten Orten oder Bereichen zuzuweisen, die innerhalb ihres Versorgungssystems die größte Wirkung erzielen. Mit hochauflösenden Daten müssen Sie nicht mehr herumrätseln und hoffen, dass Sie den Hebel am richtigen Ort ansetzen.

Welche wichtigen Fragen sollte ein Wasserversorger bei der Bewertung von Leckortungstechnologien stellen?

Zunächst sollten Sie sich fragen, ob sich dieses spezifische Gerät für die Anforderungen Ihres Unternehmens eignet. Nicht alle Geräte werden allen Anforderungen gerecht. Denken Sie an den Installationsprozess, die Software, die Hardware und zusätzliche Funktionen, die einem Kunden bei der Interaktion mit den Informationen helfen können. Werden die Mitarbeiter in der Lage sein, die Daten richtig zu interpretieren? Werden sie bei Problemen im Netzwerk benachrichtigt und werden diese exakt verortet? Wird das Personal dadurch effizienter? Mitarbeiter sind in Versorgungsunternehmen eine entscheidende Ressource. Wenn also ein bestimmtes Gerät oder eine Softwareplattform die Effizienz steigern kann, hat dies meist großen Einfluss auf die betrieblichen Abläufe.

Abschließende Überlegungen

Die Implementierung eines effizienten Programms zur Leckortung ist für Wasserversorger unerlässlich, um Wasserverluste zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Moderne akustische Technologien ermöglichen eine schnelle Erkennung von Leckagen, senken die Kosten und verbessern den Service. Durch die Priorisierung einer proaktiven Überwachung können Versorger die Lebensdauer ihrer Anlagen verlängern und demonstrieren, dass ihnen die Wassereinsparung und die Kundenzufriedenheit am Herzen liegen. Jeder Versorger sollte heute Maßnahmen zur besseren Leckortung ergreifen.

Lösungen für die Leckortung in Verteilungssystemen

Die Leckortung ist entscheidend für die Reduzierung von Wasserverlusten und die Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit in Verteilungssystemen. Sichern Sie sich mit BlueEdge™ von Badger Meter ein leistungsstarkes Leckortungsprogramm oder optimieren Sie mit unserer Hilfe Ihre vorhandene Lösung.

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